Die Abwertung von Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe ist wohl die gängigste Form von Rassismus. Weniger beachtet wird hingegen der Rassismus gegenüber Osteuropäern. Dabei ist der in vielen Köpfen tief verankert. Dafür gibt es historische Gründe. Die wichtigsten Stereotype haben wir hier zusammengestellt.
Jede Woche erweitern wir die Hintergrundinformationen um einen weiteren Stereotyp.
Stereotyp 1: Das Böse kommt aus dem Osten…
Die Mongolen schufen unter Dschingis-Kahn (1155-1227) und seinen Nachfolgern das größte territorialreich der bisherigen Menschheitsgeschichte. Besonders Osteuropa litt unter ihren Grausamkeiten und den geforderten Tributzahlungen. Russland wurde mongolische Provinz und erfuhr einen völligen Zusammenbruch von Politik, Kultur und Wirtschaft. Lediglich das orthodoxe Christentum hielt die Bevölkerung zusammen. 1241 besiegten sie in der Schlacht an der Liegnitz die Polen, drangen dann aber nicht mehr weit vor.
Hunnen, Ungarn und Mongolen senkten den Schrecken vor den Reiter aus den Tiefen der östlichen Steppen tief in die Herzen der Europäer. Sie verbanden mit ihnen Grausamkeit und das Fehlen jeglicher Zivilisation. So verband sich mit der Furcht, die „Abwertung des Ostens.“ Slawen und die Steppenvölker wurden von den NationalsozialistInnen als slawisch-mongolische Rasse bezeichnet.
Die mongolische Band The HU verarbeiten den Mythos von Dschingis Khan heute noch popkulturell in ihrer Musik.