Ukrainer:innen waren in Europa bereits vor Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine am 24. Februar 2022 häufig Opfer von Ausbeutung und sexualisierter Gewalt. Nach Kriegsbeginn stieg die Nachfrage nach ukrainischen Frauen und Kindern im Netz stark an, mit verstörenden Suchanfragen wie „Ukrainische Escorts“ oder „Ukrainischer Flüchtlings-Porno“. Dies ist ein ernsthaftes Problem, da Menschenhändler:innen von der Nachfrage wissen und diese für finanziellen Gewinn nutzen. Organisierte kriminelle Netzwerke, die bereits zuvor mit Ukrainer:innen gehandelt haben, bauen bestehende Strukturen aus. Verbindungen existieren bereits. Es gab einen dramatischen Anstieg von Angeboten für sexuelle Dienstleistungen von Ukrainer:innen auf europäischen Sex-Websites. Neben organisierter Gruppenkriminalität gibt es ebenso zwielichtige Hilfsangebote von männlichen Privatpersonen in Deutschland, welche Hilfsangebote und Wohnungen gegen Sex anbieten. Das Risiko ist nun nach fast zwei Jahren andauernden Krieges besonders hoch, da viele Menschen in finanzielle Not geraten. Die „Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa“ (OSZE) gab an, dass infolge des Krieges zehnmal mehr Ukrainer:innen in Verbindung mit sexuellen Dienstleistungen angeboten werden. In einem Interview mit ZDF heute teilte Gerhard Schönborn von der Hilfsorganisation Neustart „Wir machen aufsuchende Arbeit in Bordellen. Und als wir dann da drin waren, waren wir erstaunt, dass fast ausschließlich Frauen aus der Ukraine drin waren“. Paradoxerweise lässt sich feststellen, dass sich die Frauen in ihrem Aufnahmeland einem neuen Risiko aussetzen, obwohl der Krieg das vermeintlich eigentliche Sicherheitsrisiko bildete.
Textquellen:
https://www.pro-medienmagazin.de/krieg-treibt-ukrainerinnen-in-prostitution/
C.L. und A. G.
