Warum Tino Chrupalla und Alice Weidel sich in der Frage der Wehrpflicht widersprechen.

In der gestrigen Tagesschau vom 7. 7. 2024 waren die beiden Co-Vorsitzenden der AfD, Tino Crupalla und Alice Weidel, scheinbar überraschend mit gegensätzlichen Aussagen zum Thema Wiedereinführung der Wehrpflicht zu sehen und zu hören. Sie vertraten zwei völlig unterschiedliche Meinungen. Während Tino Crupalla die Position vertrat, dass die Wehrpflicht wieder eingeführt werden müsse, widersprach Alice Weidel deutlich. Dieser Gegensatz ist nur zu verstehen, wenn man die Positionierung der AfD als vermeintliche Friedenspartei im sächsischen Wahlkampf berücksichtigt. Tino Chrupalla ist Sachse, vertritt den Wahlkreis Görlitz im Bundestag und hat als Co-Parteivorsitzender eine hohe Bedeutung im rechtsextremen Landesverband. Im laufenden Wahlkampf konkurriert er mit dem Bündnis Sarah Wagenknecht (BSW), das sich ebenfalls als „Friedenspartei“ präsentiert. Entsprechend tritt Tino Chrupalla gegen die Wiedereinführung der Wehrpflicht ein. Dass Alice Weidel eine gegenteilige Meinung vertritt, liegt entweder an mangelnder Absprache oder an den Charakteristika insbesondere rechtspopulistischer Parteien. Sie sind es gewohnt, ohne große Probleme inhaltlich abweichende Positionen zu vertreten, wenn es den eigenen Umfragewerten hilft. Dass man damit dem Thema der Wiedereinführung der Wehrpflicht oder mehr noch einer möglichen außenpolitischen Lösung des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine in keiner Weise gerecht wird, scheint für die AfD keine Rolle zu spielen.

Link:https://www.tagesschau.de/multimedia/sendung/tagesschau_20_uhr

Link zur „Friedenspartei“ AfD: https://antisla.de/der-friedensvorschlag-der-afd-zur-ukraine-ist-ein-friedhofsfrieden/

Link zur „Friedenspartei“ BSW: https://antisla.de/https-commons-wikimedia-org-wiki-file2018-06-09_bundesparteitag_die_linke_2018_in_leipzig_by_sandro_halank-126-jpg/

Bild: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:EinberufWpfl1957_2011.jpg